Flussmuschel

Die Flussmuschel (lateinisch: Unio crassus) ist etwa 6 cm lang und schwarzbräunlich gefärbt. Sie wird auch Bachmuschel oder Kleine Flussmuschel genannt. Ihr Lebensraum sind saubere, sauerstoffreiche Fließgewässer, in seltenen Ausnahmen auch saubere Süßwasserseen. Die Tiere leben halb eingegraben im sandig-kiesigen Fluss- oder Bachbett. Dort filtern sie die Nahrung aus dem Wasser. Zu Beginn ihrer Entwicklung durchleben die Muscheln ein Larvenstadium. Die einzelnen Larven (0,2 mm groß) werden durch das Atemwasser von Fischen aufgenommen. Beim Durchströmen der Kiemen versuchen sie sich zwischen den Kiemenlamellen einzunisten. Wenn ihnen das gelingt, leben sie ca. 3 – 4 Wochen als Schmarotzer im Wirtsfisch. Nach erfolgter Umwandlung zu Jungmuscheln fallen sie aus den Kiemen heraus und es beginnt das eigenständige Leben im Flussbett.

Noch vor 80 – 100 Jahren gab es bei uns sehr große Vorkommen dieser Süßwassermuschel. Durch zunehmende Nitratbelastungen und Verschmutzungen der Fließgewässer ist die Population jedoch stark zurückgegangen. Zusätzlich muss ein ausreichend großer Wirtsfischbestand für die Entwicklung der Tiere vorhanden sein. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass die Flussmuschel heutzutage sehr selten geworden ist und unter strengem Schutz steht.